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16.6.2002 - Marco Rehmer am Pool oder der Ire kommt spät
Heute Morgen begannen Steffen, Andy, Uwe und Irfan ihren Tag am ca. 16 km
entfernten Strand. Splitti und Peter entschieden sich, dass deutsche Quartier nur unweit unserer
leicht bescheideneren Residenz zu inspizieren.
Schon aus der Ferne erahnt man den Luxus, den unsere wohlbehüteten Kicker
auch in Süd Korea nicht missen müssen. Das Paradise-Hotel liegt direkt
an einer von Palmen gesäumten kleinen Strasse einen Steinwurf vom Meer
entfernt. Die üppige, naturbelassene Anlage erstreckt sich über ein dichtbewachsenes
Areal von der Grösse mindestens 6 Fussballfelder.
Leider versperrten uns koreanische Sicherheitsleute den wahrscheinlich einzigen
Zugang vom Parkplatz aus. So gingen wir in das feudale KAL-Hotel, welches
unmittelbar ans Paradise angrenzt, um vielleicht von einer Veranda aus einen
prüfenden Blick auf unsere Jungs werfen zu können. Auch durch ein Aussichtsfernrohr
erspähten wir vorerst nur Baumbewuchs, bis Peter Marco Rehmer in Begleitung
einer jungen Dame für einen kurzen Augenblick erhaschen konnte. Ihr sagt,
das ist nicht spannend? Mist, Ihr habt recht! Da die Mittagshitze brannte,
entschlossen wir uns, unsere Bemühungen ruhen zu lassen und Entspannung
am 20 Meter hohen Wasserfall zu suchen.
Kurz vorm ersten Spiel, das wir dann alle im Motelzimmer (wegen Klimaanlage) schauten,
ereilte uns eine Meldung, die nicht gerade Vorfreude auf unsere beiden kommenden
Flüge (Morgen nach Seoul, Dienstag dann in die Heimat) auslöste. Die türkische
Mannschaft geriet auf ihrem Transfer von Korea nach Japan in heftige Turbulenzen..
Als sie zweimal mit dem Flieger über 100 Meter absackten, erlitt Hasan
Sas einenen Schwächeanfall und Hakan Sükür betete schon zu Allah in der
Annahme, dass seine irdische Tage nun gezählt seien. Glücklicherweise
passierte aber nichts, trotzdem war es sicherlich nicht schön!
Das ultraspannende Spiel Senegal gegen Schweden endete zu unserer Freude,
wie so vieles bei dieser WM mit einer Sensation. Dank des hervorragend aufgelegten
Stürmers Camera (das wäre einer für die Roten) erreichte "Frankreich
2" (alle Spieler Senegals spielen in unserem Nachbarland) als zweites afrikanisches
Land in der Geschichte des Fussballs des Viertelfinale einer WM.
Aber auch das Abendspiel, dass wir in unserer örtlichen Lieblingskneipe
sahen, zeigte mal wieder, wie aufregend und toll Achtelfinalspiele einer
WM sein können. In einer Art Clinch rangen wir dort mit 5 US-Amerikanern
lateinamerikanischer Herkunft um die gelungsten Anfeuerungen (die für Spanien,
wir für Irland).
Die Jungs von der grünen Insel haben dabei, trotz ihrer Niederlage im Elfmeterschiessen,
gezeigt, was man mit einem unermüdlichen Kämpferherz alles schaffen kann.
Die besten und meisten Fans haben sie wohl zurecht!
Jetzt ist es Nacht in Seogwipo, das wir Morgen in aller Frühe wieder verlassen
werden. Unsere Eindrücke, die wir mitnehmen, sind durchaus gespalten. Landschaftlich
sicher imposant, aber an den Flair der Städte Busan, Jeonju und Seoul reicht
das als "Hawaii Asiens" gepriesene Eiland nicht heran. Wenn man viel Geld
hat, oder das Glück hat, im Nationalteam zu spielen kann man es sich hier
aber sicher extrem gut gehen lassen.
Morgen gibt es unseren Abschlussbericht, alles was dann nicht geschrieben
wurde, erfahrt Ihr, wenn es Euch interressiert, mündlich bei einem Bier
im guten, alten Bei Chez Heinz.
Bitte vergesst nicht, trotz des WM-Fiebers, dort auch die Abendveranstaltungen
zu besuchen. Die Künstler auf der Bühne und die DJ's werden es Euch danken.
Eure F.S.K.
Nachtrag:
Während Splitti und Peter nachts im Internet-Cafe sitzen, dass im fünften
Stock eines alten Gebäudes liegt, müssen sie mit Schrecken folgende Schlagzeile
in deutschen Online-News lesen: Feuerdrama im Internet-Cafe, 24 User sterben
nachts in Peking!
... jetzt aber schnell raus hier!!!

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