Unser kleiner Inlandsflug auf die Insel Cheju Do im äussersten Süden Koreas war widererwartend völlig stressfrei.

Und abermals gab es einen Kulturschock. Vom hektischen Treiben Seouls mit seinen geschätzten 15 Millionen Menschen und mindestens genauso vielen Autos in eine grüne Oase mit Palmen und teilweise sehr noblen Ferienanlagen. Nach einer 1 1/2 stündigen Busfahrt landeten wir doch tatsächlich fast genau beim Quartier der deutschen Mannschaft am Paradise-Hotel. Leider war das so gut von Polizisten abgeschirmt, dass wir vorerst nicht zu Rudi Völler vordringen konnten, um ihm zu sagen, dass er besser nicht mehr auf Carsten Janker bauen sollte. Alle ausländischen Fussballfans, die wir hier treffen, reissen Sprüche über den bulligen Angreifer aus Bayern.

Nach einem sensationellen "Barbecue" in einem hübschen Restaurant wanderten wir direkt zu einer grossen Videoleinwand, wo wir mit ca. 4000 total begeisterten Koreanern dem grössten Triumpf der süd-koreanischen Fussballhistorie beiwohnen durften. Das Tor und die beiden roten Karten wurden mit Jubelstürmen bedacht, wie wir sie in der Form noch nicht erlebt hatten. Im Anschluss an das Spiel ging direkt neben der Plaza ein Feuerwerk hoch, als wären die Asiaten gerade Weltmeister geworden. Freudengesänge bis tief in die Nacht, betrunkene Frauen im Überschwang- ein Land im Ausnahmezustand! Beide Gastgeber im Achtelfinale, wer hätte das gedacht? Nach Argentinien und Frankreich nun auch der Geheimfavorit Portugal auf der Heimreise. Spätestens jetzt war uns klar, wir hatten mit unserer Entscheidung nach Süd-Korea zu fahren einen Treffer gelandet.

Bald könnt Ihr an gleicher Stelle folgendes Lesen: Das Spiel der Deutschen-ein Bericht, Das Verhalten der Fans im Stadion und in der Stadt danach, Wissenswertes über diese grüne Insel und anderen Snack aus Korea.

Viele Grüsse


Eure F.S.K.


P.S.: Hundefleischsaft schmeckt gut und haltet, was die Begeisterung für die deutsche Mannschaft anbelangt, den Ball flach. Noch ist nichts erreicht!